Weiblich, erfolgreich, Ausnahme

Sheryl Sandberg, 2013 (Bild: World Economic Forum from Cologny, Switzerland)
Sheryl Sandberg, 2013 (Bild: World Economic Forum from Cologny, Switzerland)

Oh ja, es gibt sie, die erfolgreichen Managerinnen – aber eben nicht allzu viele. Wer sich für Frauen in der Wirtschaft interessiert, hat ziemlich schnell das Murmeltier-Gefühl: Täglich lugt Sheryl Sandberg um die Ecke. Warum sich das ändern sollte.

Sheryl Sandberg, Marissa Mayer drüben in den USA, Frauen wie Margret Suckale hier in Deutschland: Wer sich für Frauen in der Wirtschaft interessiert, kommt an diesen Frauen nicht vorbei. Sie sind bedeutende Frauen, die es bis ganz nach oben geschafft haben, die erfolgreich im Beruf sind, die gleichauf mit ihren männlichen Kollegen liegen. Sie tragen Verantwortung und lenken große Konzerne – ganz genau so wie Männer.


Dies ist ein Stück, das für das Projekt „BizzMiss“ entstanden ist – ein Online-Magazin, das ich im Jahr 2014 mit drei Mitstreiterinnen gründete. BizzMiss gibt es mittlerweile nicht mehr. Hier habe ich notiert, warum das gut ist.


Aber ich habe auch erstaunlich schnell festgestellt: Die weiblichen Gesichter wiederholen sich schnell. Eine Frau, die es ganz nach oben geschafft hat, gerade zur Milliardärin geadelt? Sheryl Sandberg wird genannt. Eine wichtige Managerin? Marissa Mayer wird sicher erwähnt. Eine Frau in einem DAX-Vorstand? Der Name Margret Suckale fällt.

Exotinnen unter lauter Männern

Frauen wie Sheryl Sandberg oder Marissa Mayer sind das Feigenblatt einer männerdominierten Arbeitswelt. Sie suggerieren uns: Was wollt ihr denn, es geht doch! Da sind doch Frauen, die es geschafft haben! Und schaut sie Euch an, sie sind sogar hübsch und nicht einfach nur Männer in Frauenkleidung.

Ja, es sind Frauen, die erfolgreich sind, die gut dotierte Posten innehaben, die ganz offensichtlich etwas tun, das ihnen Freude bereitet, das sie ausfüllt. Aber es sind zu wenige. Sie sind Exotinnen unter lauter Männern – so exotisch, das sie überall als Vorbilder und Beispiele herangezogen werden.

Dass einem Sheryl Sandberg so oft begegnet, zeigt vor allem eines: Es ist eben noch nicht selbstverständlich, dass eine Frau auf ihrer Position ist. Und das sollte sich ändern.

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