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Michael Kramarsch (Bild: Promo)
Michael Kramarsch (Bild: Promo)

Nicht alles, was technisch möglich ist, sollten wir auch umsetzen – das gilt besonders für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und vergleichbaren Technologien in der Personalarbeit. Aber wie könnte ein verantwortungsvoller Umgang aussehen? Und vor allem: Wie erlernen wir das in den Unternehmen? 

„Was wir brauchen, ist ein reflektierter Umgang mit Technologie und dem technologisch Machbaren“, fordert Michael Kramarsch. Er ist Mit-Initiator des Ethikbeirat HR Tech, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Richtlinien für den verantwortungsvollen Einsatz von digitaler Technologie – wie zum Beispiel Künstlicher Intelligenz – in der Personalarbeit zu erarbeiten. Denn es fehlen heute handlungsleitende Richtlinien, meint er. Zwar gäbe es schon es eine ganze Reihe Anwendungen, die in der Personalarbeit zum Einsatz kämen: Interaktionen mit Chatbots, Sprach- oder Videoanalysen oder auch statistische Vorhersagen, wie wahrscheinlich es zum Beispiel ist, dass ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin das Unternehmen verlässt. Doch auch hier gilt – wie in so vielen Bereichen: Nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch wünschenswert.

Michael Kramarsch ist Gründer der HKP Group, einer Unternehmensberatung für Themen an der Schnittstelle von HR, Strategie und Finanzen. Den Ethikbeirat HR Tech hat er 2019 gemeinsam mit dem Bundesverband für Personalmanager (BPM) ins Leben rufen lassen. Das Gremium ist mit Menschen aus Wissenschaft, Start-ups und etablierten Unternehmen besetzt. „Im Privaten ist jeder seines Glückes Schmied was den Umgang und die Anwendung mit Technologie betrifft, doch im Kontext von Organisationen ist das ein schützenswerter Bereich, wo man viel sorgfältiger hinschauen muss“, meint er. Denn gerade im Personalbereich gäbe es viele normative Vorgaben, wie Geschlechter- oder Gehaltsgerechtigkeit, die wir im Blick behalten sollten. Es gehe immer darum, was Menschen wollten – aber auch darum, was Entscheidungen, die getroffen würden, mit Menschen machten.


Noch mehr für die Ohren: Hier geht es zu allen Podcast-Folgen


Die Richtlinien seien „maximal unverbindlich und gleichzeitig höchst relevant“, sagt Kramarsch. Es ist jedoch überzeugt, dass es zukünftig ein Vorteil im „War for Talents“ sein wird, wie Unternehmen mit den Daten der Menschen umgehen und wie transparent sie damit sind. Im Interview spricht er mit Inga Höltmann darüber, wie die Richtlinien in den Unternehmen umgesetzt werden könnten und warum es eine europäische Debatte ist, die wir führen sollten.

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„Jägermentalität“ ist voll von gestern https://www.ingahoeltmann.de/jaegermentalitaet-ist-voll-von-gestern/ https://www.ingahoeltmann.de/jaegermentalitaet-ist-voll-von-gestern/#respond Tue, 10 Apr 2018 06:14:26 +0000 http://www.ingahoeltmann.de/?p=1393 Christian Sewing ist der neue Chef der Deutschen Bank. Er beschwört zum Einstand die „Jägermentalität“ der Mitarbeiter seines Hauses. Doch dieses Bild führt in die Irre. Der neue Vorstandsvorsitzende Christian Sewing soll nun richten, was in den vergangenen Jahren bei der Deutschen Bank schief gelaufen ist – und er stimmt das Haus und gleich die […]

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Jagen ist auch ein Akt der Gewalt (Bild: Pixabay)
Jagen ist auch ein Akt der Gewalt (Bild: Pixabay)

Christian Sewing ist der neue Chef der Deutschen Bank. Er beschwört zum Einstand die „Jägermentalität“ der Mitarbeiter seines Hauses. Doch dieses Bild führt in die Irre.

Der neue Vorstandsvorsitzende Christian Sewing soll nun richten, was in den vergangenen Jahren bei der Deutschen Bank schief gelaufen ist – und er stimmt das Haus und gleich die Welt in einer Nachricht auf die kommenden Zeiten ein. „Wir müssen unsere Jägermentalität zurückgewinnen“, schreibt er in dieser Notiz, und auch wenn ich mir sicher bin, dass jedes einzelne Wort genau abgewogen und kalkuliert ist, so bin ich doch etwas befremdet von diesem Bild.

Ich bin seltsam berührt von diesem Bild des Jägers, mit dem Sewing das Ökosystem beschreibt, in dem er zukünftig in mächtiger Position weitreichende Entscheidungen treffen wird. Jäger betreiben Hege in Wald, Wiesen und Feldern – sie nehmen also durchaus eine Verantwortung für dieses Ökosystem wahr. Sie regulieren Wildtierbestände oder sorgen dafür, dass sich Schädlinge nicht weiter ausbreiten, indem sie das Wild fangen oder töten.

Manchmal jagt man einfach nur aus Spaß

Doch da fängt das Bild an zu kippen. Diese „Jägermentalität“, von der Sewing hier schreibt, ist ein sehr brutales Bild und sie erzählt viel über seine Wahrnehmung der Welt. Jagen ist Kampf um Vorherrschaft und Macht, Jagen ist Hierarchie, Jagen ist Autorität und am Ende geht es eben auch darum, das Leben anderer Lebewesen zu beenden – manchmal zur Hege, ja, und manchmal einfach nur aus Spaß, als „Sport“, zum Sammeln von Trophäen, die dann über dem Kamin hängen.

Das ist das Umfeld, in dem die Deutsche Bank groß geworden ist – es gibt wohl wenige Geldhäuser, die das so verinnerlicht haben wie sie. Sie reüssierte beispiellos in diesem System. Doch die Zeiten haben sich geändert: Neue Arbeit muss in einer neuen Wirtschaft stattfinden, Unternehmer sollten sich ihrer Verantwortung bewusst werden. Das Unternehmen endet nicht an den Unternehmensgrenzen, unsere Unternehmen sind unsere Gesellschaft.

Der deutsche Jäger ist männlich

Neue Arbeit ist Augenhöhe, ist Miteinander, ist Transparenz. Die Wirtschaft der Zukunft ist in nichts weniger eingebettet als eine neue Gesellschaft, anders kann es nicht funktionieren. Da ist eine solche Rhetorik fehl am Platz. Weiter unten schreibt Sewing, dass man wird „kämpfen“ müssen. Warum steht da nicht gestalten? Erfinden? Reifen? Es ist diese Haltung, die das Geldhaus in seine bisher wohl schwerste Krise geführt hat und es ist wahrscheinlich nicht die Haltung, die es unbeschadet wieder herausführen wird. Deshalb wünsche ich mir, dass die Unternehmenslenker in Deutschland das nach und nach verstehen und beginnen, sich auf diesen Weg zu machen.

Und noch etwas: Wenn man sich die Zahlen anschaut, ist der deutsche Jäger männlich. Der Anteil weiblicher Jäger in Deutschland liegt im einstelligen Bereich. Zukunftsweisend ist irgendwie anders…

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Werdet sichtbar, Frauen, weil ihr sichtbar sein wollt! https://www.ingahoeltmann.de/werdet-sichtbar-frauen-weil-ihr-sichtbar-sein-wollt/ https://www.ingahoeltmann.de/werdet-sichtbar-frauen-weil-ihr-sichtbar-sein-wollt/#comments Mon, 20 Mar 2017 18:56:05 +0000 http://www.ingahoeltmann.de/?p=953 Etwa zur Halbzeit meiner zehnteiligen Podcast-Serie stellte ich fest, dass ich wesentlich mehr Männer als Frauen interviewt hatte. Ich, die doch sehr sensibilisiert ist für das Thema, sich auch dafür engagiert. Wie hatte das passieren können? Ich teile zwei Erkenntnisse mit Euch. Im Rahmen meines #NewWork-Podcasts habe ich insgesamt 17 Personen interviewt. Und obwohl ich […]

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Sichtbar sein steht allen Frauen gut. (Foto: Suhyeon Choi / Unsplash)
Sichtbar sein steht allen Frauen gut. (Foto: Suhyeon Choi / Unsplash)

Etwa zur Halbzeit meiner zehnteiligen Podcast-Serie stellte ich fest, dass ich wesentlich mehr Männer als Frauen interviewt hatte. Ich, die doch sehr sensibilisiert ist für das Thema, sich auch dafür engagiert. Wie hatte das passieren können? Ich teile zwei Erkenntnisse mit Euch.

Im Rahmen meines #NewWork-Podcasts habe ich insgesamt 17 Personen interviewt. Und obwohl ich sehr, sehr viel positives Feedback bekam, war auch vereinzelt Kritik darunter. Etwa zur Halbzeit der Serie erhielt ich eine recht lange Mail, in der eine Hörerin ihre Enttäuschung darüber äußerte, dass bei mir so viele Männer zu Wort kommen. Den Boden ausgeschlagen hatte für sie die Episode mit Robert Franken – dass ich sogar einen Mann für das Frauenthema ausgewählt hatte, das war ihr vollkommen unverständlich.

Ich las die Mail und mein erster Impuls war: Das stimmt nicht. Wenn Du das so empfindest, dann versuche ich das nachzuempfinden, aber eigentlich weiß ich, dass Du mir da Unrecht tust. Ich meine, wie sollte das ausgerechnet mir passieren? Ich bin doch sehr sensibilisiert für das Frauenthema, habe ein weibliches Wirtschaftsmagazin gegründet, engagiere mich bei den Digital Media Women, einem Netzwerk, dem es um die Sichtbarkeit von Frauen geht, bin Mitglied bei den Business and Professional Women, die die Equal-Pay-Kampagne nach Deutschland geholt haben, und überhaupt setze ich doch auch solche Tweets ab:

Ich öffnete also die Homepage meiner Podcast-Serie und zählte nach – und siehe da: Bei Folge sechs hatte ich sieben Männer im Studio begrüßt und nur zwei Frauen. Zwar wusste ich, dass in den kommenden Folgen noch mehr Frauen dabei sein würden, aber zur Halbzeit fiel die Gender-Bilanz dann doch wesentlich ernüchternder aus, als ich jemals gedacht hätte.

Die Kritikerin hatte zumindest in diesem Punkt recht gehabt. Ich fragte mich also, wie das hatte passieren können. Und ich begriff: Es passierte, weil es eben einfach so passiert, wenn man es passieren lässt.

Daraus habe ich zwei Erkenntnisse abgeleitet:

1. Man kann so sensibilisiert sein wie man will, wenn man nicht ganz bewusst an Parität in seinem Studio oder auf seiner Bühne arbeitet, wird es sehr wahrscheinlich nicht zu Parität kommen.

Sensibilisiert sein, es auf dem Schirm haben, das reicht eben nicht. Jeder Organisator, jeder Redakteur, jeder, der mit Menschen arbeitet, sie sprechen lässt, sie interviewt, sie sichtbar macht, muss ganz bewusst und ganz aktiv herbeiführen, Männer und Frauen gleichermaßen sichtbar zu machen. Und sich im Zweifelsfall auch entscheiden, ein Thema fallen zu lassen, wenn sich in der gegebenen Zeit keine Frau findet.

Doch nicht immer habe ich gezielt bestimmte Personen angesprochen. Bei manchen Themen habe ich meine Anfrage einfach in die Organisation hineingegeben und von dort erklärten sich die Interviewten bereit, zu mir ins Studio zu kommen. Bei solchen Anfragen ist die Wahrscheinlichkeit immer höher, dass man einen Mann vermittelt bekommt. Das ist kein Klischee, sondern eine Erfahrung, die ich im Rahmen meiner journalistischen Tätigkeit immer wieder gemacht habe.


Hier könnt ihr alle Folgen hören: Podcast #NewWork online hören


Die internen Prozesse, die zu solchen Entscheidungen führen, sind opak für mich, die außerhalb der Organisation steht. Sie sind sehr komplex, ohne Frage, und viel fließt da hinein: Wie die Organisation geführt wird, wer intern sichtbar ist, wer ermuntert wird oder wer sich überhaupt fähig fühlt. Darauf kann ich, die von außen die Anfrage stellt, nicht viel Einfluss nehmen, außer vielleicht die Bitte mit hinein zu geben, man möge mir doch eventuell eine Frau vermitteln.

Diese konkrete Bitte kann aber nur eine Krücke sein und besonders gut fühle ich mich auch nicht damit, wenn sie nicht viel mit dem Thema meiner journalistischen Arbeit zu tun hat. Das führt mich zu meiner zweiten Erkenntnis:

2. Genauso wie ich als Journalistin also gezielt Frauen ansprechen sollte, so kann das doch nur funktionieren, wenn sich die Frauen auch angesprochen fühlen – proaktiv.

Ich habe das an anderen Stellen schon häufiger formuliert, möchte aber auch an dieser Stelle noch einmal deutlich appellieren: Werdet sichtbar, Frauen, weil ihr sichtbar sein wollt. Nehmt Eure Verantwortung wahr, diese Gesellschaft zu gestalten – ganz wie die Männer. Überlasst ihnen nicht das Feld! Oder das Mikro.

Übrigens, nach zehn Folgen sieht die Bilanz wie folgt aus: Elf Männer, sechs Frauen. Schon besser, aber immer noch nicht perfekt.

Womens Marchs in den USA (2017) (Foto: Samantha Sophia / Unsplash)
Womens Marchs in den USA (2017) (Foto: Samantha Sophia / Unsplash)

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Die beiden wichtigsten Lektionen für Frauen in Aufsichtsräten https://www.ingahoeltmann.de/die-beiden-wichtigsten-lektionen-fuer-frauen-in-aufsichtsraeten/ https://www.ingahoeltmann.de/die-beiden-wichtigsten-lektionen-fuer-frauen-in-aufsichtsraeten/#respond Tue, 30 Jun 2015 09:41:16 +0000 http://ingahoeltmann.de/?p=253 Es sind bestimmte Fähigkeiten, die Frauen in Aufsichtsräten brauchen. Zwei Frauen erzählen, wie sie in den Aufsichtsrat kamen und worauf es da ankommt. Spoiler: Wissen über die Materie steht nicht an erster Stelle. Wenn ein Aufsichtsratposten an eine Frau herangetragen wird, fragt sie: „Was muss ich da machen?“, wenn ein solcher Posten an einen Mann […]

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Astrid Hollmann (links) im Gespräch mit Lene König (Foto: Inga Höltmann)
Astrid Hollmann (links) im Gespräch mit Lene König (Foto: Inga Höltmann)

Es sind bestimmte Fähigkeiten, die Frauen in Aufsichtsräten brauchen. Zwei Frauen erzählen, wie sie in den Aufsichtsrat kamen und worauf es da ankommt. Spoiler: Wissen über die Materie steht nicht an erster Stelle.

Wenn ein Aufsichtsratposten an eine Frau herangetragen wird, fragt sie: „Was muss ich da machen?“, wenn ein solcher Posten an einen Mann herangetragen wird, fragt er: „Wieviel bekomme ich dafür?“ – eine Erfahrung, die Astrid Hollmann immer wieder gemacht hat. Sie sitzt aufrecht auf der Ledercouch im Erzähl-Salon an der Schönhauser Allee, gelegentlich streicht sie sich eine Haarsträhne hinter das Ohr, und erzählt von ihrem Weg in den Aufsichtsrat des DBB-Verlages. Und dieser Weg begann mit einem „Kann die das überhaupt?“. „Die Frage, wie fähig ein Aufsichtsrat ist, führen wir doch erst so richtig, seit Frauen in die Aufsichtsräte drängen“, sagt Lene König und lächelt. Sie sitzt neben Hollman und ist im Aufsichtsrat der Weiberwirtschaft, einem Gründerinnenzentrum in Berlin.

Eingelesen wie ein Berserker

Beide Frauen sind vom Women’s Boardway eingeladen worden, um von ihrem Werdegang zu erzählen. Women’s Boardway will Frauen in Führungspositionen bringen und sie fit für Aufgaben wie die in Aufsichtsräten machen. Hollmann ist eine selbstbewusste Frau, die ihren Weg gegangen ist, all den Zweiflern entgegen. Und die sich hart erarbeitet hat, dort auf der dunklen Couch zu sitzen und davon erzählen zu können. „Ich habe mich in das Thema eingelesen wie ein Berserker“, sagt sie. „Und je mehr ich wusste, umso mehr fiel mir auf, wie wenig Ahnung andere haben.“ Sie lacht leise. König sagt: „Ich weiß auch nicht genau, um welche meiner Qualifikationen es ging, als der Posten an mich herangetragen wurde.“ Ihre Mentorin war Vorgängerin in dem Aufsichtsrat, sie kannte König, traute es ihr zu und fragte sie schließlich.

Besucherinnen der Boardstories am 29. Juni 2015 (Foto: Inga Höltmann)
Etwa 25 Interessierte waren gekommen – vornehmlich Frauen (Foto: Inga Höltmann)

„Bilanzen lesen, das kann man lernen“, meint Hollmann. „Vor allem geht es im Aufsichtsrat aber darum, zu begreifen, wie der Laden läuft.“ Da reicht angelesenes Wissen lange nicht aus. „Man braucht informelles Wissen“, meint sie. Als sie frisch im Aufsichtsrat saß, hatte sie einen Mentor, der ihr Verbündeter wurde und sie mit genau diesem Wissen versorgte.

Keine Skrupel beim Netzwerken

Beide Frauen sind sich einig, dass Frauen für die Arbeit in Aufsichtsräten vor allem zwei Dinge lernen müssen:

1. Sie sollten bewusst netzwerken und keine Scheu davor haben, gezielt auf Menschen zuzugehen, wenn sie ihnen nützlich sein könnten. Frauen haben bei solchem strategischem Netzwerken oft Skrupel, hat Hollmann beobachtet. „Aber diese Arbeit ist ein stetiges sich Bewerben“, sagt sie. „Man muss sich immer wieder ins Gespräch bringen.“

2. Frauen sollten lernen, sich zu präsentieren. Zu Beginn ihrer Führungstätigkeit wurde Hollmann auf Veranstaltungen oft gar nicht begrüßt, weil die anwesenden Männer einfach davon ausgingen, sie sei die Sekretärin. Diese Zeiten sind lange zwar vorbei, doch bis heute nimmt sie jede Veranstaltung, auf die sie geht, wie ein kleines Bewerbungsgespräch. Sie bringt sich ins Gespräch und redet mit: „Ich musste lernen, wenn es sein muss, auch zu reden, wenn schon alles gesagt war.“

Frauen tun Aufsichtsräten gut, auch da sind sich Hollmann und König einig. Und Frauen in Aufsichtsräten tun auch Frauen gut: „Frauen brauchen Vorbilder“, sagt König. „Dann trauen sie sich auch.“

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Wo der Wandel im Unternehmen anfängt https://www.ingahoeltmann.de/wo-der-wandel-im-unternehmen-anfaengt/ https://www.ingahoeltmann.de/wo-der-wandel-im-unternehmen-anfaengt/#respond Sat, 06 Jun 2015 08:00:55 +0000 http://ingahoeltmann.de/?p=116 Auffallen, poltern, prahlen – mit dieser Strategie ist so mancher Mann verdammt erfolgreich. Frauen wird dann gern erzählt, sie sollten es ihnen doch endlich mal gleichtun. Ich kann das aber nicht mehr hören, dass Frauen ständig gesagt wird, sie seien eben nicht richtig. Denn der echte Wandel muss von woanders kommen. Vor Kurzem war ich auf […]

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Schwanzvergleich (Foto: David-W- / photocase.de)
Auffallen, poltern, prahlen? Nö. (Foto: David-W- / photocase.de)

Auffallen, poltern, prahlen – mit dieser Strategie ist so mancher Mann verdammt erfolgreich. Frauen wird dann gern erzählt, sie sollten es ihnen doch endlich mal gleichtun. Ich kann das aber nicht mehr hören, dass Frauen ständig gesagt wird, sie seien eben nicht richtig. Denn der echte Wandel muss von woanders kommen.

Vor Kurzem war ich auf einer Veranstaltung, auf der ein neues Projekt vorgestellt wurde. Ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs Herren saßen auf dem Podium. Frauen? Fehlanzeige. Exakt null. Nicht einmal eine Quotenfrau hatte es auf das Podium geschafft.

Ich konnte es mir nicht verkneifen und ließ, als ich eine Frage stellte, in einem Nebensatz einfließen, dass ich ja doch ein wenig erstaunt sei, dass dort vorn so gar keine Frauen säßen. Und da geschah etwas Erstaunliches: Die Herren redeten eifrig durcheinander, als sie mir wortreich versicherten, dass an dem Projekt durchaus eine ganze Reihe an Frauen – auch federführend! – beteiligt gewesen waren und dass ein Teil dieser Frauen auch anwesend sei. Tatsächlich stand eine Frau in der ersten Reihe auf und erläuterte mir ebenso wortreich, inwiefern sie an dem Projekt beteiligt gewesen war.

Viele Frauen wollen einfach nicht auf ein Podium

Eine weitere Frage lag mir auf der Zunge: Wenn so viele Frauen an dem Projekt beteiligt gewesen waren, warum saß dann keine von ihnen dort vorn, um es zu repräsentieren? Ich stellte sie nicht, doch seitdem spukt sie mir im Kopf herum.


Dies ist ein Stück, das für das Projekt „BizzMiss“ entstanden ist – ein Online-Magazin, das ich im Jahr 2014 mit drei Mitstreiterinnen gründete. BizzMiss gibt es mittlerweile nicht mehr. Hier habe ich notiert, warum das gut ist.


Es wird immer gern behauptet, so etwas liege vor allem daran, dass Frauen fleißig ihren Job erledigen, in der Hoffnung, dass es schon irgend jemandem auffällt, dass sie fleißig sind. Sie hoffen, dass ihnen die Beförderung oder zumindest ein bisschen Anerkennung in der Form, dass sie auf dem Podium landen, dann von ganz allein zugetragen wird. Im Falle der besagten Veranstaltung ist das jedenfalls nicht passiert. Und auch sonst passiert das nicht oft, weil im Berufsleben eben auch noch andere Dinge wichtig sind wie ein durchsetzungsstarkes Verhalten oder ein gutes Netzwerk – beides Dinge, die eher Männern nachgesagt werden.

Es liegt aber auch noch an etwas anderem: Viele Frauen wollen einfach nicht dort vorn sitzen. Sie sind froh und glücklich, wenn sie mehr oder weniger ungestört vor sich hinarbeiten können. Das Gefühl, zu etwas Gutem beigetragen zu haben, ist ihnen Anerkennung genug. Solche Frauen gibt es. Und wisst ihr was? Das ist auch vollkommen in Ordnung.

Chefs sollten die unterschiedlichen Sprachen verstehen lernen

Dieses Verhalten wird nur zum Problem, wenn es auch Frauen an den Tag legen, die eigentlich auf ein Podium oder in einen Chefsessel wollen. Wenn Frauen nicht gehört werden, wenn ihre Leistung nicht honoriert wird und wenn sich dadurch ihre Potenziale nicht entfalten können. Chefs, es macht nicht unbedingt der die tollste Arbeit, der am Lautesten davon redet. Hört doch auch mal der leisen Frau zu – die hat auch eine Menge zu erzählen.

Ich bin absolut nicht der Meinung, dass Frauen ebenso herumpoltern sollten wie Männer oder dass sie sich auf Machtspielereien mit ihre männlichen Kollegen einlassen sollten. Auf jeder zweiten Karriere-Veranstaltung wird Frauen vermittelt: Ihr seid nicht richtig, ihr müsst auftreten wie Männer, euch durchsetzen wie Männer. Das sehe ich ganz und gar nicht so. Stattdessen sollten Chefs die unterschiedlichen Sprachen ihrer unterschiedlichen Mitarbeiter verstehen lernen. Denn nur das trägt zu einem echten Wandel im Unternehmen bei. Wenn alle Frauen im Job plötzlich Männer würden – das wäre falsch. Und verdammt langweilig.

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Männer Opfer der Emanzipation? Unsinn! https://www.ingahoeltmann.de/maenner-opfer-der-emanzipation-unsinn/ https://www.ingahoeltmann.de/maenner-opfer-der-emanzipation-unsinn/#respond Sat, 14 Jun 2014 09:02:42 +0000 http://www.ingahoeltmann.de/?p=1096 Wer muss Platz machen, wenn Frauen nach oben aufrücken? Richtig, die Männer. Und die tun sich ein wenig schwer damit. Doch manchmal steckt dahinter nicht einmal böser Wille, sondern etwas ganz anderes. Eigentlich wollten wir nur ganz entspannt einen Wein in meiner Küche trinken. Ich hatte Besuch von einem Freund, wir saßen zusammen, redeten über […]

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Wenn die Frau an den alten Strukturen rüttelt, muss sich auch der Mann neu finden (Foto: Photocase.de / ZWEISAM)
Wenn die Frau an den alten Strukturen rüttelt, muss sich auch der Mann neu finden (Foto: Photocase.de / ZWEISAM)

Wer muss Platz machen, wenn Frauen nach oben aufrücken? Richtig, die Männer. Und die tun sich ein wenig schwer damit. Doch manchmal steckt dahinter nicht einmal böser Wille, sondern etwas ganz anderes.

Eigentlich wollten wir nur ganz entspannt einen Wein in meiner Küche trinken. Ich hatte Besuch von einem Freund, wir saßen zusammen, redeten über dies und jenes, und kamen irgendwie auf die Frauenquote. Er arbeitet im naturwissenschaftlichen Bereich und erzählte davon, wie er einmal einen Job nicht bekommen hatte, weil der wegen einer Quotenregelung an eine Frau vergeben worden war, obwohl er eigentlich viel qualifizierter gewesen sei. Er regte sich darüber auf, dass mit einer Frauenquote Jobs nicht mehr an den qualifiziertesten Bewerber gingen, sondern Frauen bevorzugt würden, ganz unabhängig von ihrer Qualifikation, und das sei doch ungerecht.


Dies ist ein Stück, das für das Projekt „BizzMiss“ entstanden ist – ein Online-Magazin, das ich im Jahr 2014 mit drei Mitstreiterinnen gründete. BizzMiss gibt es mittlerweile nicht mehr. Hier habe ich notiert, warum das gut ist.


Mein dezenter Hinweis, dass bisher ja auch nicht jeder Job an den qualifiziertesten Mann gegangen sei, wurde weggewischt mit Verweis auf die eigene Erfahrung. Das wäre sein Job gewesen. Und als ich ihn fragte, woher er wisse, dass er qualifizierter gewesen sei, bekam ich natürlich keine richtige Antwort. Und das konnte ich ihm nicht einmal übel nehmen – wie hätte er das auch wirklich beurteilen können.

Die Ungerechtigkeit in der Übergangszeit aushalten

Aber je länger er so redete, umso wütender wurde ich. Ich empfand das einfach als wahnsinnig ungerecht – bis heute ist es so, dass die Arbeit einer Frau weniger wert ist, einfach nur, weil sie eine Frau ist. Frauen bekommen in Deutschland fast ein Viertel weniger Geld für dieselbe Arbeit, so groß ist die “Pay Gap”. Zaghafte gesellschaftliche Ansätze, das zu ändern, werden von den Männern – auch von den aufgeklärten unter ihnen – aber nicht als notwendiger Wandel empfunden, sondern sofort torpediert. Mit dem Hinweis darauf, dass das ungerecht sei. Dass man diese Ungerechtigkeit in einer Übergangszeit aushalten muss, um eine viel größere Ungerechtigkeit zu beseitigen, das sehen sie offenbar nicht. Emanzipation na klar, aber nur, wenn ich keinen Millimeter zurückweichen muss, wenn ich keinen Jota meines Reviers räumen muss?

Das Gespräch ließ mich aber nicht nur wütend zurück, sondern auch einigermaßen ratlos. Wenn sogar junge Männer, Freunde von mir, die Frauen als mehr oder weniger gleichberechtigt wahrnehmen, so reden, dann haben wir noch einen sehr, sehr weiten Weg vor uns.

Männer müssen sich ebenso neu erfinden

Sicherlich ist es aber zu kurz gegriffen, zu behaupten, dass es meinen Freunden nur um ihren Status oder ihre Macht als Männer geht. Sie sind in einer wesentlich gleichberechtigteren Welt aufgewachsen als noch unsere Eltern, viele von ihnen sagen sogar in aller Deutlichkeit, dass sie die Emanzipation unterstützen, dass sie eine starke Partnerin haben wollen und keine, die zu Hause nur den Dreck wegputzt, und dass sie ihre weiblichen Kolleginnen schätzen und gern mit ihnen arbeiten. Und ich glaube ihnen das auch.

Ich habe vielmehr den Eindruck, das hier etwas anderes geschieht: Die Frauen rütteln an der bekannten Geschlechterverteilung, streben in männliche Domänen, professionalisieren sich. Auch wenn man das gut findet, bedeutet das aber auch, dass man sich als Mann ebenfalls neu erfinden muss. Wenn die Frau die alte Rollenverteilung auflöst, zerfällt auch das Gefüge, in dem sich der Mann eingerichtet hatte. Er muss sich, genauso wie die Frau das tut, einen neuen Platz suchen.

Es geht nur gemeinsam

Vor einiger Zeit sprach ich mit einem Freund, der gerade eine Frau kennen gelernt hatte. Er saß vor mir und sagte, dass er gar nicht wisse, wie er ihr gegenüber auftreten solle. Was ist angemessen, was ist richtig: Soll er die Richtung vorgeben? Oder eher den Softie raushängen lassen? Woher könne er wissen, was jetzt bei genau dieser Frau richtig sein könnte? Ich sagte zu ihm: Sei doch einfach Du selbst. Da zuckte er nur mit den Schultern. Und mir wurde bewusst: Er war sich unsicher, wer er selbst denn eigentlich ist.

Männer, ich kann verstehen, dass ihr verwirrt seid. Wir sind es auch. Das, was gerade passiert, geht eben über die Einführung einer Frauenquote im Beruf hinaus: Wir sehen gerade, wie sich eine Gesellschaft komplett vom Kopf auf die Füße stellt. Aber das ist nichts, was uns Angst einjagen sollte, im Gegenteil: Das ist etwas wunderbares. Lasst uns doch gemeinsam da hindurchgehen. Gesteht uns etwas zu, unterstützt uns, und wir fassen Euch an den Händen und nehmen Euch mit. Es geht ja sowieso nur gemeinsam.

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Plötzlich für die Frauenquote https://www.ingahoeltmann.de/ploetzlich-fuer-die-frauenquote/ https://www.ingahoeltmann.de/ploetzlich-fuer-die-frauenquote/#respond Sun, 13 Apr 2014 14:45:09 +0000 http://www.ingahoeltmann.de/?p=1104 Die Frauenquote wird in Deutschland zuweilen hitzig diskutiert. Besonders ihre Gegner fahren ein ganz ansehnliches Arsenal an Argumenten auf. Doch wer sich die genauer anschaut, macht eine überraschende Beobachtung. Ich kann ziemlich genau benennen, wann sich meine Meinung zur Frauenquote geändert hat. Wenn man mich vor drei Monaten gefragt hätte, wie ich dazu stehe, Frauen […]

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Die Argumente gegen die Quote strotzen vor Sexismus (Foto: Ariel Lustre / Unsplash)
Die Argumente gegen die Quote strotzen vor Sexismus (Foto: Ariel Lustre / Unsplash)

Die Frauenquote wird in Deutschland zuweilen hitzig diskutiert. Besonders ihre Gegner fahren ein ganz ansehnliches Arsenal an Argumenten auf. Doch wer sich die genauer anschaut, macht eine überraschende Beobachtung.

Ich kann ziemlich genau benennen, wann sich meine Meinung zur Frauenquote geändert hat. Wenn man mich vor drei Monaten gefragt hätte, wie ich dazu stehe, Frauen mittels einer Quote auf Männerposten zu heben, wäre meine Antwort relativ neutral gewesen. Ich hätte geantwortet, dass ich es gut finde, Frauen dabei zu unterstützen, gleichberechtigt an der Seite von Männern zu arbeiten und wenn man das mit einer Quote tut – warum nicht? So lange die Quote als eine Krücke begriffen wird, die die Unternehmen hoffentlich schon bald nicht mehr brauchen. Ich war aber nie eine glühende Verfechterin einer Frauenquote und es hätte mich auch nicht besonders berührt, wenn dieses politische Projekt gescheitert wäre.


Dies ist ein Stück, das für das Projekt „BizzMiss“ entstanden ist – ein Online-Magazin, das ich im Jahr 2014 mit drei Mitstreiterinnen gründete. BizzMiss gibt es mittlerweile nicht mehr. Hier habe ich notiert, warum das gut ist.


Heute fällt meine Antwort etwas anders aus. Was dazwischen passiert ist? Wir haben BizzMiss gelauncht und ich habe angefangen, mich noch intensiver mit dem Thema Frauen im Beruf auseinander zu setzen. Und je mehr ich mich damit beschäftigte, umso klarer wurde mir, dass wir eine Quote tatsächlich brauchen.

Die Argumente gegen die Frauenquote sind sexistisch

Warum? Weil ich mir die Gegenargumente genauer angeschaut habe. Und die Gegenargumente strotzen vor Sexismus – und interessanterweise werden sie auch genau so von weiblichen Quotengegnern vertreten, die das offenbar nicht erkennen. Das populärste Argument: Frauen sind nicht so karrierefixiert, nehmen gern eine längere Auszeit fürs Kinderkriegen und steigen dann in Teilzeit wieder ein. Wer so arbeitet, macht eben keine Karriere. Frauen dürfen Sekretärin für den Chef sein – aber selbst auf Chef machen? In Teilzeit wird das nichts. Es sind eben strukturelle Gründe, die die Frauen ausbremsen.

Es ist unbestritten: Es sind die Frauen, die die Kinder bekommen, sie müssen in Mutterschutz gehen. Das ist ein biologischer Fakt, der Mutterschutz notwendig. Dass Frauen nicht zuletzt durch die Schwangerschaft eine besonders enge Beziehung zu ihrem Kind haben und deshalb eher geneigt sind, beruflich zurückstecken, wird ihnen zum Vorwurf gemacht. Ihr könntet doch, wenn ihr wolltet, aber ihr wollt ja nicht, heißt es dann.

Männliche Karrieremuster werden einfach auf Frauen übertragen

Ja, richtig. Eine Mutter kann sich entscheiden, wie lange sie in Elternzeit geht. Eine Mutter kann auch entscheiden, ob sie danach wieder in Voll- oder Teilzeit einsteigt. Wissend, dass ein Einstieg in Teilzeit unter Umständen der Todesstoß für ihre Karriere ist.

Sexistisch daran ist, dass das männliche Karrieremuster einfach so auf die Frauen übertragen wird. Macht es so wie wir – oder lasst es sein! Aber wo steht denn eigentlich geschrieben, dass man auch als Frau bis 35 im Job schon alles in trockenen Tüchern haben muss? Warum kann man nicht einfach später anfangen, wenn die Kids aus dem Gröbsten raus sind?

Tough sein, sich durchsetzen, auf den Tisch hauen

Frauen sind dann am erfolgreichsten im Beruf, wenn sie so männlich wie möglich konkurrieren. Tough sein, sich durchsetzen, auf den Tisch hauen, Ellbogen raus. Und bitte keine Kinder, keine Familie. Und bloß keine Tränen. Wenn eine Quote Frauen hilft, diese männliche Ausrichtung ein stückweit aufzuweichen, dann ist sie sinnvoll. Wenn sie diesen verborgenen Sexismus ein wenig entschärft, kann man fast nicht anders, als sie zu bejahen.

Und sind wir doch mal ehrlich: Selbst wenn die Quote am Ende durchgesetzt ist und Frauen in die Führungsetagen gespült hat – Fifty-fifty ist das dann noch lange nicht. Also keine Angst, Männer.

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Weiblich, erfolgreich, Ausnahme https://www.ingahoeltmann.de/weiblich-erfolgreich-ausnahme/ https://www.ingahoeltmann.de/weiblich-erfolgreich-ausnahme/#respond Wed, 12 Mar 2014 13:33:39 +0000 http://www.ingahoeltmann.de/?p=1106 Oh ja, es gibt sie, die erfolgreichen Managerinnen – aber eben nicht allzu viele. Wer sich für Frauen in der Wirtschaft interessiert, hat ziemlich schnell das Murmeltier-Gefühl: Täglich lugt Sheryl Sandberg um die Ecke. Warum sich das ändern sollte. Sheryl Sandberg, Marissa Mayer drüben in den USA, Frauen wie Margret Suckale hier in Deutschland: Wer […]

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Sheryl Sandberg, 2013 (Bild: World Economic Forum from Cologny, Switzerland)
Sheryl Sandberg, 2013 (Bild: World Economic Forum from Cologny, Switzerland)

Oh ja, es gibt sie, die erfolgreichen Managerinnen – aber eben nicht allzu viele. Wer sich für Frauen in der Wirtschaft interessiert, hat ziemlich schnell das Murmeltier-Gefühl: Täglich lugt Sheryl Sandberg um die Ecke. Warum sich das ändern sollte.

Sheryl Sandberg, Marissa Mayer drüben in den USA, Frauen wie Margret Suckale hier in Deutschland: Wer sich für Frauen in der Wirtschaft interessiert, kommt an diesen Frauen nicht vorbei. Sie sind bedeutende Frauen, die es bis ganz nach oben geschafft haben, die erfolgreich im Beruf sind, die gleichauf mit ihren männlichen Kollegen liegen. Sie tragen Verantwortung und lenken große Konzerne – ganz genau so wie Männer.


Dies ist ein Stück, das für das Projekt „BizzMiss“ entstanden ist – ein Online-Magazin, das ich im Jahr 2014 mit drei Mitstreiterinnen gründete. BizzMiss gibt es mittlerweile nicht mehr. Hier habe ich notiert, warum das gut ist.


Aber ich habe auch erstaunlich schnell festgestellt: Die weiblichen Gesichter wiederholen sich schnell. Eine Frau, die es ganz nach oben geschafft hat, gerade zur Milliardärin geadelt? Sheryl Sandberg wird genannt. Eine wichtige Managerin? Marissa Mayer wird sicher erwähnt. Eine Frau in einem DAX-Vorstand? Der Name Margret Suckale fällt.

Exotinnen unter lauter Männern

Frauen wie Sheryl Sandberg oder Marissa Mayer sind das Feigenblatt einer männerdominierten Arbeitswelt. Sie suggerieren uns: Was wollt ihr denn, es geht doch! Da sind doch Frauen, die es geschafft haben! Und schaut sie Euch an, sie sind sogar hübsch und nicht einfach nur Männer in Frauenkleidung.

Ja, es sind Frauen, die erfolgreich sind, die gut dotierte Posten innehaben, die ganz offensichtlich etwas tun, das ihnen Freude bereitet, das sie ausfüllt. Aber es sind zu wenige. Sie sind Exotinnen unter lauter Männern – so exotisch, das sie überall als Vorbilder und Beispiele herangezogen werden.

Dass einem Sheryl Sandberg so oft begegnet, zeigt vor allem eines: Es ist eben noch nicht selbstverständlich, dass eine Frau auf ihrer Position ist. Und das sollte sich ändern.

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