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{"id":336,"date":"2015-10-21T13:19:19","date_gmt":"2015-10-21T13:19:19","guid":{"rendered":"http:\/\/ingahoeltmann.de\/?p=336"},"modified":"2016-12-28T22:30:07","modified_gmt":"2016-12-28T22:30:07","slug":"wie-der-journalismus-zu-retten-ist","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.ingahoeltmann.de\/wie-der-journalismus-zu-retten-ist\/","title":{"rendered":"Wie der Journalismus zu retten ist"},"content":{"rendered":"<figure id=\"attachment_339\" aria-describedby=\"caption-attachment-339\" style=\"width: 768px\" class=\"wp-caption aligncenter\"><a href=\"http:\/\/ingahoeltmann.de\/wp-content\/uploads\/Stra\u00dfe-mit-Wolken.jpg\"><img loading=\"lazy\" decoding=\"async\" class=\"wp-image-339 size-full\" src=\"http:\/\/ingahoeltmann.de\/wp-content\/uploads\/Stra\u00dfe-mit-Wolken.jpg\" alt=\"Es bleibt frostig im Journalismus. Wo geht es hin? (Foto: Viktor Hanacek \/ http:\/\/viktorhanacek.com)\" width=\"768\" height=\"432\" srcset=\"https:\/\/www.ingahoeltmann.de\/wp-content\/uploads\/Stra\u00dfe-mit-Wolken.jpg 768w, https:\/\/www.ingahoeltmann.de\/wp-content\/uploads\/Stra\u00dfe-mit-Wolken-300x169.jpg 300w\" sizes=\"(max-width: 768px) 100vw, 768px\" \/><\/a><figcaption id=\"caption-attachment-339\" class=\"wp-caption-text\">Es bleibt frostig im Journalismus. Wo geht es hin? (Foto: Viktor Hanacek \/ http:\/\/viktorhanacek.com)<\/figcaption><\/figure>\n<p><strong>K\u00fcrzungsrunde um K\u00fcrzungsrunde in den Medienh\u00e4usern und meistens trifft es zuerst die Freien. Schaden tut das immer dem Journalismus &#8211; besser wird ein Produkt eben nicht mit weniger Leuten. Doch das Problem liegt nicht im Journalismus oder daran, dass kein Bedarf mehr an ihm besteht.<\/strong> <!--more--><\/p>\n<p>Das Problem des Journalismus ist nicht, dass die Menschen ihn nicht mehr haben wollen. Das Bed\u00fcrfnis nach guter Berichterstattung ist heute so gro\u00df wie nie. Die Welt ist un\u00fcbersichtlich, immer neue Allianzen werden geschmiedet, andere zerfallen, jeder kann ohne gro\u00dfe Kosten publizieren, was er will &#8211; da sind abgewogene und \u00fcberpr\u00fcfte Informationen doppelt wertvoll und verl\u00e4ssliche Experten, die die Geschehnisse einordnen, mehr denn je vonn\u00f6ten. Diese Analyse ist bekannt. Aber trotzdem gelingt es den Medienh\u00e4usern nicht, dieses Bed\u00fcrfnis zu befriedigen und damit auch noch Geld zu verdienen. Woran liegt das?<\/p>\n<p>Meiner Meinung nach liegt das an der Eint\u00f6nigkeit der deutschen Chefetagen. Exemplarisch f\u00fchren uns die Medienh\u00e4user vor, was passiert, wenn man mit den Strukturen von gestern versucht, Antworten f\u00fcr morgen zu finden.<\/p>\n<h3>Das qualvolle Sterben eines Gesch\u00e4ftsmodells<\/h3>\n<p>Wir beobachten gerade nicht den Tod des Journalismus, wir sehen das qualvolle Sterben eines alten Gesch\u00e4ftsmodells. \u00dcbrigens nicht erst seit gestern: Dass das good ol\u2019 Printerl\u00f6smodell nicht nach Online \u00fcbertragen werden kann, ahnen wir bereits seit mindestens einer Dekade. Ideen, Innovationen? Weit und breit nicht zu sehen. Stattdessen wird \u00fcber Paywalls schwadroniert (wer das fordert, hat das Internet nicht verstanden) und werden Adblocker-Nutzer beleidigt ausgesperrt. Liebe Medien, das Problem sind nicht die Nutzer von Adblockern.<\/p>\n<blockquote class=\"twitter-tweet\" lang=\"en\">\n<p dir=\"ltr\" lang=\"de\">Mittelalte M\u00e4nner und eine Frau. Wie soll TV da \u00fcberleben?<a href=\"https:\/\/twitter.com\/hashtag\/mtm15?src=hash\">#mtm15<\/a> <a href=\"https:\/\/twitter.com\/hashtag\/mediawomen15?src=hash\">#mediawomen15<\/a> <a href=\"https:\/\/t.co\/tBfiyDPyDT\">pic.twitter.com\/tBfiyDPyDT<\/a><\/p>\n<p>\u2014 Sissi Pitzer (@sip_media) <a href=\"https:\/\/twitter.com\/sip_media\/status\/656776789071691776\">October 21, 2015<\/a><\/p><\/blockquote>\n<p><script src=\"\/\/platform.twitter.com\/widgets.js\" async=\"\" charset=\"utf-8\"><\/script><\/p>\n<p>So wenig wie es Diversit\u00e4t und Experimente in den Chefetagen gibt, genauso wenig gibt es Experimente und Innovation in ihren Medienprodukten und ihren Erl\u00f6smodellen. Kurz gesagt: Die Armada mittelalter, wei\u00dfer, anzugtragender Herren richtet ihre Medienh\u00e4user zugrunde, weil sie so flexibel wie ein Fahrplan auf die Digitalisierung reagiert. Den Journalismus rei\u00dfen sie damit gleich mit in den Abgrund &#8211; ein bedauerlicher Kollateralschaden.<\/p>\n<h3>Man kann Innovationen f\u00f6rdern<\/h3>\n<p>Doch daraus zu schlie\u00dfen, dass die Generation Y eben nur noch snapchattet, die Aufmerksamkeitsspanne einer Fruchtfliege hat und somit f\u00fcr Zeitungen sowieso verloren ist, ist eine Schlussfolgerung, die in die Irre leitet. Ich sage es noch einmal: Das Problem sind nicht die Nutzer, sondern die Medienmacher. Wir sollten uns die Welt \u00f6ffnen und unseren Horizont erweitern, um uns \u00fcberhaupt erst in die Lage zu versetzen, uns an die Innovationen heranzutasten! Innovationen fallen nicht vom Himmel. Man muss sie wollen und zulassen.<\/p>\n<p>Man kann Innovationen auch f\u00f6rdern. Und wie? Indem man ein Klima schafft, in dem sie sprie\u00dfen k\u00f6nnen. Und daf\u00fcr geh\u00f6ren die Chefetagen kr\u00e4ftig umgebaut. Holt Frauen an die Spitze der Medienunternehmen! Sorgt f\u00fcr Diversity: Junge, Alte, Frauen, M\u00e4nner, Europ\u00e4er, Asiaten, Afrikaner, Schwule, Lesben, Transgender, you name it. Innovation bedeutet also f\u00fcr die Herren, liebgewonnene Macht abzugeben. Kein Wunder, dass sie z\u00f6gern. Viel zu lange schon.<\/p>\n<p>Ich finde, die mittelalten wei\u00dfen M\u00e4nner durften lange genug herumst\u00fcmpern. Jetzt sind wir dran. Es geht um viel &#8211; es geht um guten Journalismus. Und um eine bessere Gesellschaft.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>K\u00fcrzungsrunde um K\u00fcrzungsrunde in den Medienh\u00e4usern und meistens trifft es zuerst die Freien. Schaden tut das immer dem Journalismus &#8211; besser wird ein Produkt eben nicht mit weniger Leuten. 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